keine Ostereier in Abidjan – aber Hühnersuppe

Hier der Osterbrief von Bruder Tim:

Die Osterferien beginnen – nicht nur in Deutschland, sondern auch bei uns. Eine Gelegenheit, auf die vergangenen Monate zurückzublicken.
Am 10. Dezember 2016 hat Bruder Sosthène seine Ewigen Gelübde abgelegt. Die Feier fand in der Kirche in unserem Dorf Lokoa statt. Nicht nur seine Familie war da, sondern auch die Jugendlichen aus unserem Internat und einige externe Schüler. Sein Gelübde hat er in die Hand unseres Provinzials Jesús María Etchechiquía abgelegt, der extra aus diesem freudigen Anlass zu uns gekommen war. Auch einige Brüder und Schwestern aus anderen Ordensgemeinschaften haben teilgenommen. Wir danken dem Herrn für die Berufung von Bruder Sosthène in unsere Ordensgemeinschaft!
In der Landwirtschaft haben wir in den vergangenen zwei Jahren immer wieder Misserfolge bei den Legehennen gehabt. Es gab immer wieder Krankheitsfälle, die den Bestand deutlich dezimierten. Die auf hohe Legeleistung gezüchteten Tiere sind recht anfällig, und außerdem können wir nicht selbst nachzüchten. Wir hatten schon vieles probiert (anderes Futter, Schutz gegen Wind, anderer Impfrythmus), jedoch ohne großen Erfolg. Nach langem Überlegen haben wir und entschlossen, keine klassischen Legehennen mehr zu halten. Die verbleibenden Tiere werden zurzeit geschlachtet. Anfang Mai werden wir dann mit einer neuen Gruppe Hühner für die Hybridnutzung (sowohl Eier als auch Fleisch) beginnen, und dann auch versuchen, selbst nachzuzüchten. Die Rasse wird wahrscheinlich weniger produktiv sein, aber wir hoffen, sie ist robuster. Und das Nachzüchten ist auch eine wichtige Erfahrung für unsere Schüler, die sie bisher nicht machen konnten.
In der Schweinezucht ist der Bereich für die Mutterschweine in die Jahre gekommen. Die Gitter und Abgrenzungen aus Metall sind kaputt. Wir haben vor, sie durch langlebiges Mauerwerk zu ersetzen.
In der Schreinerei haben wir jetzt eine Spaltkeil für unsere Kreissäge. Dank eines Hinweises aus Deutschland ist uns aufgefallen, dass dieses Bauteil an unserer Maschine fehlte. Wir haben es in unserer Schlosserei selbst hergestellt. Das war auch interessant für die Schüler in der Schlosserei: Sonst stellen sie meist Möbel aus Eisen her – jetzt halt auch einmal ein Maschinenteil aus Stahl! An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank für den Hinweis!
In der Mittagspause spielen unsere Schüler jetzt öfter mit einer Frisbee-Scheibe, die ich vom letzten Urlaub in Deutschland mitgebracht hatte. Ein ganz einfachses Spielzeug, das unseren Jugendlichen jedoch große Freude bereitet.
Seit dem 18. März haben wir drei beninische Aspiranten bei uns. Sie interessieren sich für ein Leben in unserer Ordensgemeinschaft und hatten vorher schon jeweils ein paar Wochen bei uns verbracht. Nun ist es an uns, sie gut bei ihrem Einstieg zu begleiten.
In der Landwirtschaft sind auch in den Ferien drei oder vier Jugendliche hier, um die Grundversorgung der Tiere sicherzustellen. Gestern abend sind wir mit ihnen in die Vorabendmesse zu Palmsonntag gegangen. Hier in der Elfenbeinküste kommt jeder mit seinem Palmzweig zur Kirche. Dafür werden echte Palmzweige genutzt, die an die zweieinhalb Meter lang sind. Das ist schon ein besonderes Gefühl.
Wie im vergangenen Jahr bieten wir auch diesmal wieder Kar- und Ostertage für junge Menschen an, die sich für das Ordensleben interessieren. Für Karfreitag ist geplant, die Liturgie mit den Insassen des örtlichen Jugendgefängnisses zu feiern.
Schon im voraus wünsche ich frohe Ostern!
Bruder Tim

Neue Fotos unter: https://www.dropbox.com/sh/56geihov4y0aybq/Z6RZz98tqm