Ilkay Gündogan und Frank Baranowski unterstützen die Aktion „Abgefahren!“ der Amigonianer. Die hoffen auf weitere Spenden.
Als Ilkay Gündogan am Dienstagabend per Videobotschaft zu den rund 60 Gästen im Jugendtreff Feldmark der Amigonianer spricht, ist die Überraschung groß. Der gebürtige Gelsenkirchener und Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft lobt nicht nur die soziale Arbeit des katholischen Ordens, er hat auch noch ein Geschenk parat, das an dem Abend von seinem Jugendfreund Ferhat Cankaya an die Amigonianer Soziale Werke e.V. (ASW) übergeben wird: ein von Gündogan getragenes und signiertes Originaltrikot seines aktuellen Vereins FC Barcelona. Das Trikot soll demnächst online versteigert werden. Die Erlöse kommen der Aktion „Abgefahren – Rad am Ring 2024“ zugute.
Das Treffen am Dienstag war der Kick-Off für die Aktion „Abgefahren!“, die am Wochenende des 19. bis 21. Juli ihren Höhepunkt erreichen wird. Dann reisen Mitarbeiter und Freunde der Amigonianer gemeinsam mit den „Altfrid Fightern“, einer Gruppe von rund 80 Radrennfahren aus dem Bistum Essen, an den Nürburgring, um an dem 24-Stunden-Rennen auf der legendären Nordschleife teilzunehmen. Ziel der Aktion ist es, eine mögliche hohe Summe einzusammeln und einzufahren, die der sozialen Arbeit der Amigonianer in Gelsenkirchen zugutekommt. Unterstützt wird „Abgefahren!“ von den Hauptsponsoren Bank im Bistum Essen (BIB) und von der ETL-Stiftung Kinderträume.
Als Schirmherr konnten die Amigonianer den ehemaligen Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen, Frank Baranowski, gewinnen. „Ich verfolge die Arbeit der Amigonianer seit mehr als 40 Jahren“, sagte Baranwoski am Dienstag. Damals sei er in die Nähe des heutigen Jugendtreffs gezogen und habe sich irgendwann darüber gewundert, dass plötzlich drei Männer in Mönchskutte in der Nachbarschaft eine gemeinsame Wohnung bezogen. Es war die Keimzelle der Amigonianer in Gelsenkirchen.
Baranowski hob die Bedeutung ihrer Arbeit für die Stadt hervor. Dass für „Abgefahren!“ eine zweite Organisation hinzukomme, die eine vergleichbare Entwicklung wie die Amigonianer hinter sich habe – von vier unerschrockenen Fahrradfahrern hin zu einer riesigen Gruppe, die „den Nürburgring beherrscht“ – habe ihn überzeugt, die Schirmherrschaft zu übernehmen. „Es nötigt mir sehr viel Respekt ab, dass sie sich 24 Stunden lang bei Wind und Wetter durch die grüne Hölle quälen“, so Baranowski. Er hoffe, dass eine große Summe zusammenkomme, um die wichtige Arbeit der Amigonianer zu unterstützen.
Pater Ralf Winterberg, der als Vorstand des ASW durch den Abend führt, freut sich sichtbar über die vielfältige Unterstützung durch alte und neue Freunde: „Nur deshalb konnten wir uns von Beginn an als wichtiges Mitglied der Stadtgesellschaft etablieren“. Andreas „Scholle“ Scholten, Mitbegründer und Vorsitzender des Aufsichtsrats der „Altfrid Fighter“, ergänzte, dass es eine Ehre sei „für alte Freunde zu fahren“. Die „Fighter“ werden am Nürburgring von rund 20 Amigonianern unterstützt, die das Fahrerlager unterhalten, Zelte und Betten aufstellen und für Verpflegung sorgen.
In einer lebendigen Videopräsentation stellt Scholten den Ablauf des Wochenendes vor und erklärt voller Stolz: „Wer einmal das Trikot anhatte, ist Teil der Familie der Altfrid Fighter.“ Seit 15 Jahren sind die „Altfrid Fighter“ am Nürburgring dabei. Mittlerweile stellen sie die größte Gruppe unter den rund 10.000 Teilnehmern. Pro gefahrene Runde sammeln sie Geld von ihren Freunden, Familien und Sponsoren. Im vergangenen Jahr haben sie für die „kurbel“ in Oberhausen knapp 33.000 Euro eingefahren. Den Betrag würden sie in diesem Jahr gerne toppen.
Mit dem Geld sollen unter anderem die beiden alten VW-Bullis des ASW ersetzt werden, mit denen auch das Mittagstisch-Angebot „Mahlzeit – Immersatt“ transportiert wird. „Die Busse werden dringend für gemeinsame Ausflüge mit den Kindern und den Transport von Materialien gebraucht. Darüber hinaus sind weitere Bildungsförderungsprojekte für Kinder und Jugendliche aus Gelsenkirchen geplant“, berichtet BIB-Vorstandssprecher Dr. Peter Güllmann. „Als sozial-ökologisch ausgerichtete Bank fördern wir gerne das Projekt als Hauptsponsor, damit sich die Amigonianer ihren Wunsch eines Kleinbusses erfüllen können.“ Darüber hinaus hoffen alle Beteiligten weiter auf zahlreiche Spenden – damit „Abgefahren!“ seinem Namen endgültig gerecht wird.